Roadtrip Linda ‘n Christina

20.09.2016

In San Francisco habe ich mich sehr gefreut, Linda zu treffen! Sie ist bereits zwei bis drei Tage früher angekommen und hat San Francisco bereits auskundschaftet. Am nächsten Morgen früh ging es los: per Uber (das ist das Taxisystem hier und ganz einfach zu bestellen) fahren wir an den Flughafen. Josep steigt in das Flugzeug Richtung Frankfurt und Linda und ich setzen uns erst einmal in ein Kaffee und planen unsere Reise. Keine von uns hat bisher viel vorbereitet, spontan soll es sein! Mit der ausgebreiteten Karte und Infos aus dem Internet sind wir uns schnell einig über eine ungefähre Route und legen den Yosemite Nationalpark als erstes Ziel fest. Später holen wir den Mietwagen und Souverän steuert Linda uns aus dem Flughafenareal raus. Und schwupps sind wir schon auf einer grossen Brücke, die uns von der Halbinsel aufs Festland bringt.

On the road
On the road

Wir haben uns viel zu erzählen und so vergeht die Zeit im Auto wie im Flug. Mittagspause machten wir bei um die 40 Grad im Schatten einiger Bäume in einer Stadt. Gegen Abend erkundigen wir uns im Visitorcenter beim Parkeingang nach Campingplätzen und Wanderungen. Wir suchen zuerst ein Plätzli fürs Zelt und fahren dann noch ins Yosemite Valley. Hier ist es im Vergleich zu der Fahrt durch das trockene kalifornische Hinterland viel grüner. Wir bestaunen den El Capitan, an dem sich jeweils die weltbesten Kletterer messen und entschliessen uns noch eine kleine Wanderung zu einem Wasserfall zu machen.

El capitan
El capitan

Im letzten Tageslicht erreichen wir schliesslich dem Wasserfall und können diesen alleine bewundern.
Mit der Stirnlampe finden wir einfach den Weg zurück. Am nächsten Tag erklimmen wir den Northdome, von wo wir einen wunderschönen Rundumblick geniessen konnten auf das Yosemite Valley.

Auf dem North dome mit Sicht auf den Half dome
Auf dem North dome mit Sicht auf den Half dome

Weiter ging es nach einer weiteren Nacht über die Toga Road bis zum Mono Lake. Dort erhofften wir uns ein Bad, das wir beide nach zwei Tagen ohne Dusche nun doch bitter nötig hatten. Das basische Wasser dieses See mit den bizarren Stalaktiten lud allerdings wenig zum Baden ein. Bei einem kleinen Spaziergang stiessen wir jedoch auf eine kleine warme Quelle, in die wir uns reinsetzten. Es war wunderschön warm und der Schlamm soll ja bekanntlich die Haut schöner machen…

Hot spring am Mono Lake
Hot spring am Mono Lake

Spontan entschieden wir, gegen Abend doch noch ins Death Valley reinzufahren und dort zu übernachten. Die Landschaft ändert auf der Fahrt alle paar Kilometer und die Temperatur kletterte gleichzeitig immer höher. Nach der Ankunft beim Campingplatz um sieben Uhr kühlte es jedoch langsam ab und wir genossen ein angenehmes Klima und einen wunderschönen Sonnenuntergang. Vor dem Schlafen (das erste Mal ohne Aussenzelt!) liegen wir noch lange auf dem Rücken und bewundern den leuchtenden Sternehimmel.

Camping im Death Valley
Camping im Death Valley

Früh am Morgen krochen wir aus den Federn um von den kühlen Morgenstunden zu profitieren. Wir unternehmen eine kurze Wanderung durch Sanddünen und geniessen atemberaubende Aussichten.

Im Death valley
Im Death valley

Als das Thermometer auf 105 Fahrenheit und damit über 40 Grad Celsius gestiegen war, fuhren wir mit der abgenehmen Klimaanlage weiter. Das Gaspedal wurde von uns zwar grosszügig gedrückt, trotzdem zog sich die weite Fahrt bis zum Zion Nationalpark etwas in die Länge. Dort erwartete und “Jubel-Trubel”: wegen des Labourday- Wochenendes waren alle Zeltplätze bereits voll. Ca. 15 km ausserhalb des Parks fanden wir ein Platz für unser Zelt neben einem kleinen Bach und veranstalteten ein feines Barbecue am Abend mit feinen grillierten Süsskartoffeln und Mais.

Feines Barbecue
Feines Barbecue

Als wir am nächsten Morgen bereits vor 06:00 Uhr losfuhren waren wir nicht die einzigen. Der Bus in den Park war schon voll mit Wanderern. Zum Glück haben wir uns die längste Walderung rausgesucht mit “dangerous steep cliffs” und waren auf diesem Weg fast die einzigen. Entgegen den Warnungen der Gefährlichkeit dieses Weges fanden wir bis oben einen breiten, teilweise sogar geteerten Wanderweg vor. Die Amerikaner neigen einfach immer wieder zur Übertreibung! Der Ausblick von oben war absolut atemberaubend!

Im Zion Nationalpark
Im Zion Nationalpark

Beim Northrim des Gran Canyon verbrachten wir unerwartereweise eine sehr kalte Nacht. Linda zog sich meine Daunenjacke und Kappe an, um in ihrem dünnen Sommerschlafsack nicht zu fest zu frieren. Eine Wanderung führte uns 1000 Höhenmeter in den Canyon runter und dann schweisstreibend wieder hoch.

Im Gran Canyon
Im Gran Canyon

Nach einigen Tagen Natur und Wanderungen rief nun Las Vegas! Hier wurden unsere Sinne fast ein Bisschen überlastet. Nach einem Spaziergang durch Little Paris, little New York und weiteren klimatisierten, mit Leuchtanzeigen, Restaurants und Spielautomenten gefüllte Welten brauchten wir eine Erholung am Hotelpool. Am Abend wagten wir es nochmals raus und erkundigten die nördliche Hälfte des sogenannten Strips. In Little Venice fanden wir auf einem doch einigermassen autentischen Markusplatz ein italienisches Restirant, das erst vor zwei Wochen geöffnet hatten und das alle Zutaten direkt von Italien importiert. So waren die Burrata, die Spaghetti alle vongole sowie die Pizza authentisch und sehr lecker!

Las Vegas!
Las Vegas!
Essen in "Little Venice"
Essen in “Little Venice”

Nach dem Essen setzen wir uns in eine Bar draussen, schlürfen ein Cocktail und beobachten die Leute. Das Gesehene wird allen möglichen Klischees von Las Vegas gerecht und wir unterhalten uns prächtig. Gespielt haben wir nur gerade ein Dollar, und der war nach ungefähr zwei Sekunden und einigem Blim-Blim schon vorschwunden. Ein Tag war uns dann doch genügend ind wir sehnten uns wieder nach der Natur. Diese fanden wir im Sequoia und Kingscanyon Nationalpark wieder die nächsten paar Tage. Die breitesten Bäume der Welt lassen uns nebenan wie Zwerge aussehen!

Big Sequoia
Big Sequoia

Wir finden nochmals schöne Zeltplätze und verwöhnen uns kulinarisch auf Grill und Gaskocher. Im Kingscanyon unternehmen wir eine letzte Wanderung und geniessen insbesondere das erfrischende Bad im Fluss!
Die Fahrt zurück in Richtung San Francisco führt durch Fresno und damit durch das Hauptanbaugebiet Kaliforniens von Mandeln, Früchten, Oliven. Nur dank ausgedehnten Bewässerungssystemen ist diese Kultivierung möglich und diskutieren über Sinn und Unsinn dieser Bewirtschaftung…
An der Küste fanden wir uns plötzlich in kaltem Nebel wieder und übernachten bei Halfmoonbay auf einem Zeltplatz. Den Abend lassen wir bei ein, zwei Bieren in der Brauerei von Halfmoonbay gemütlich ausklingen. Am nächsten Morgen hiess es dann nach diesem kurzweiligen Roadtrip schon wieder Tschüss sagen und Linda fliegt weiter nach Südkorea. Schön bist du gekommen Linda, ich habe die Reise sehr genossen!

1 Comment on “Roadtrip Linda ‘n Christina

  1. So ein toller Trip war das mit dir, Christina. Ich habe es richtig genossen deinen Bericht zu lesen, da kann man die Abenteuer gleich nochmal erleben! Sending many hug!!!

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