Top of the world Highway

2.7.2016

Zusammen mit Kirstin fahren wir weiter leicht Richtung Norden mit dem Ziel Dawson City in Kanada. Auf dem Taylor Highway erwarten uns während über 50 Kilometer rundherum abgebrannter Wald. 2005 hat hier ein riesiger Waldbrand stattgefunden und die frischen Bäume und Sträucher spriessten erst langsam wieder zwischen den verkohlten Baumstümpfen. Zudem waren bis zum ersten Camping viele Höhenmeter zu bewältigen. Die Fahrt war trotz dieser schon fast deprimierenden Umgebung sehr kurzweilig dank der guten Unterhaltung und wir lachten viel. Am nächsten Tag legten wir in Chicken eine Mittagspause ein. Dieser abgelegene und ziemlich touristische Ort scheint einem Western entsprungen zu sein: es gibt einen richtigen Saloon und Goldgräber. Im sympathischen Café kriegen wir sogar eine Cinammon Roll und Cookies geschenkt. Die Landschaft wird nun immer schöner und guten Mutes radeln wir weiter.

Chicken - Vielleicht der naechste Micarna Standort?
Chicken – Vielleicht der naechste Micarna Standort?

Am dritten Tag seit Tok beginnt es beim Aufstieg auf einen grösseren Pass erstmals zu regnen. Haarscharf zieht ein grosses Gewitter an uns vorbei. Bei einer verlassenen, ehemaligen Lodge essen wir unser Picknick. Drinnen steht noch eine uralte Kasse, ein Klavier und  viele andere alte Gegenstände. Die Umgebung des Hauses scheint wie ein Friedhof für kaputte Autos und alle möglichen weiteren Maschinen zu sein. Dies sieht man hier häufig: durch den vielen Platz werden kaputte Autos über Jahre einfach stehen gelassen irgendwo im Hinterhof.

Mittagspause und Hosen runter, damit die Regenhosen nicht von Nägeln aufgespiesst wurden
Mittagspause und Hosen runter, damit die Regenhosen nicht von Nägeln aufgespiesst wurden

Ziemlich nass erreichen wir nach einem weiteren Aufstieg die kanadische Grenze. Wir fragen die kanadische Grenzwärterin noch, wie es denn aussieht mit den Bären auf der anderen Seite, da wir frei zelten werden in der nächsten Nacht. Sie schaut uns nur mit einem müden Blick an und meint „What do you think? You are in Yukon!“. Nun beginnt der sagenumworbene Top of the world highway und es schüttet wie aus Kübeln. Kurze Zeit dringen jedoch die ersten Sonnenstrahlen durch und wir werden gerade bei der Ankunft auf dem höchsten Punkt mit einem riesigen Regenbogen verwöhnt. Es war wunderschön! Wir genossen nun für die nächsten Kilometer Sonne und die  spektakuläre Aussicht.

Begrüssung in Kanada
Begrüssung in Kanada
Top of the world Highway
Top of the world Highway

 

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Zeltplatz neben Bagger und am nächsten Tag voller Schlamm

Neben einem Bagger schlagen wir die Zelte auf, damit wir die Essensvorräte bärensicher verstauen können. Die ganze Nacht regnet es und am nächsten Morgen fanden wir uns in einem mindestens zehn Zentimeter Tiefen Schlamm wieder. Die Laune von uns drei war auf einem Tiefpunkt und nach dem Zusammenpacken der Zelte waren wir und unsere Ausrüstung von oben bis unten dreckig.
IMG_0281Der Tag zog sich etwas in die Länge; wie die letzten Tage ging immer nur entweder hoch oder runter. Müde von diesen vier anstrengenden Tagen erblickten wir schliesslich erstmals den Yukon River und die ehemalige Goldgräberstadt Dawson City. Über die Fähre erreichten wir die Stadt und quartierten uns zum ersten Mal seit Anchorage in einem Hotel ein. Dies war einfach herrlich!

Goldrush-Feeling in Dawson City
Goldrush-Feeling in Dawson City